Erd'
radio.string.quartet & Roland Neuwirth
2020
· Kan Segn am Weg (5:25)
· Unserana im Nirwana (5:02)
· In dem Herbst (4:53)
· Tagelied (5:44)
· I hab die Welt neuch erfundn (5:46)
· Dodndaunz (8:45)
· Narrnkastl (3:35)
Roland Neuwirth: Gesang
radio.string.quartet:
Bernie Mallinger: Violine, Oktav-Violine, Stimme
Igmar Jenner: Violine, Oktav-Violine
Cynthia Liao: Bratsche, Stimme
Sophie Abraham: Cello, Stimme
Musik und Texte von Roland Neuwirth außer „Tagelied“: Text von Peter Rühmkorf, erschienen bei Rowohlt
Arrangements von radio.string.quartet
„dodndaunz“: Originalkomposition von Roland Neuwirth
19 Monate und vier Tage hat Roland Neuwirth nach seinem Abschied von den Extremschrammeln die
Bühnenabstinenz ausgehalten. Dann folgte er der Bitte eines befreundeten Veranstalters doch bei
seinem Festival aufzutreten, in welcher Besetzung auch immer.
Neuwirth sagte zu.
Er trat jedoch nicht mit seinem ehemaligen Ensemble, den Neuwirth Extremschrammeln auf, die sind
seit Ende 2016 (Musik-) Geschichte, sondern mit dem radio.string.quartet. Ein Streichquartett, dessen
Arbeit er seit langem sehr schätzt.
Einerseits steht das radio.string.quartet für höchst eigenständige Interpretationen sowohl ihrer
eigenen Musik als auch von Legenden wie beispielsweise Joe Zawinul oder John McLaughlin.
Andererseits ist ein wichtiger Teil ihrer Arbeit die Suche nach Inspiration außerhalb der
selbsterschaffenen Klangwelt. Als langjährige Mitglieder der „Extremschrammeln“ wurde für die
Geiger Bernie Mallinger und Igmar Jenner der einzigartige Wort- und Musikkosmos Roland Neuwirths
zum unverzichtbaren Teil ihres musikalischen Lebens. Ein Ende der Musik Neuwirths durfte nicht
sein, neue, konzentrierte Betrachtungen seiner Lieder mussten entstehen.
Auf dem Programm standen neben Neuwirth-Klassikern auch einige neue Kompositionen, arrangiert
von den Musikern des radio.string.quartet und Roland Neuwirth selbst.
Die Kombination aus Streichquartett und neuen Arrangements hebt die Lieder von Neuwirth auf eine
ganz andere, besondere Ebene.
Im ersten Moment zuweilen irritierend, als betrachte man sie in einem Vexierspiegel, dann aber, wie
unter einem Brennglas, schärfer und konturenreicher. Das macht das Zu- bzw. Neuhören ungemein
spannend.
Für das radio.string.quartet bedeutet die Beschäftigung mit bestehender Musik immer deren jeweilige
Essenz herauszufiltern und diesen Gehalt in die quartetteigene Sprache zu übersetzen, ihn mit neuen
Farben zu bemalen. “Einfach nur die selben Töne auf anderen Instrumenten zu spielen, das würde
dieser Musik nicht gerecht”. Es muss was Wunderbares sein.....
Und auch wenn sich das r.s.q noch nie mit Wiener Musik als solcher beschäftigt hat, so “sind wir
dieser Musik doch sehr verbunden und wollten auch einmal mit der Band dieser uns doch sehr nahen
musikalischen Sprache unserer Heimat näherkommen”.
Roland Neuwirth über das neue Musikprojekt: „Wenn sich ein so großartiges Ensemble wie das
radio.string.quartet plötzlich mit meinen Liedern beschäftigt, entsteht eine neue Dimension. Die Geiger
Bernie Mallinger und Igmar Jenner bilden mit den meisterhaften, noch dazu bildhübschen Damen
Cynthia Liao (Viola) und Sophie Abraham (Cello) ein überaus virtuos groovendes Streichquartett.
Wen reißt solch eine Präsenz nicht aus der Lethargie? Also werden sie mich sicher verstehen: Ich bin
süchtig, ich singe wieder.“