...die Operette gespielt, nach einer Woche Abstand und Erholung. Ich muss sagen, dass ich immer noch lachen muss. Einerseits des wirklich witzigen Buches wegen, andererseits über die wunderbaren Darsteller. Und auch das Publikum lachte herzhaft und verließ glücklich den Saal. Wie mir eine Dame aus der Operettenmetropole Bad Ischl versicherte, sei in unserem Stück "alles drinnen" und außerdem sei es, gemessen an den dortigen "meist letztklassigen" Aufführungen kurzweilig, witzig und "stellenweise sogar ergreifend".
Bin zur Presse-Dame gegangen und habe mich nach den Kritiken erkundigt. Obwohl die Zeitungen viele Ankündigungen (und Interviews) gebracht hatten: Von den Selbstbeweihräucherungen in den Provinzblättern abgesehen ist kaum etwas geschrieben worden. Eine winzige Randbemerkung im Falter (die haben zumindest das Wesen einer Operette kapiert), sonst nichts. Gerade vom Falter hätte ich mir eigentlich mehr erwartet. Schon allein aufgrund der vielen harten Arbeit, die ein solches Genre den Beteiligten abverlangt. Dass das dem Falter nicht mehr wert war, kränkt schon ein bissl.

Angeblich soll heute im Standard etwas erscheinen.
Aber wie dem auch sei - am wichtigsten ist das Publikum, nicht irgendwelche Kritiken. Das Publikum nämlich reist von weit her an - und zwar bei jedem Wetter! -, zahlt für die Karten (was Journalisten nicht tun!)und muss sich noch dazu um ein Quartier kümmern. Ob´s ihm dann gefällt oder nicht - das Publikum würdigt uns schon allein durch das Aufsichnehmen all der Strapazen. Es besteht also überhaupt kein Grund zur Klage.